Die nähere Umgebung
Wir befinden uns im nördlichsten Teil des Ortskerns von Mendrisio, in einem der ältesten Viertel, das einst dank des Klosters der Padri Serviti, in dem heute das Kunstmuseum untergebracht ist, das Zentrum des religiösen Lebens der Ortschaft darstellte. Die Ortsteile San Giovanni und Santa Maria beherbergen besonders wertvolle Gebäude, wie die Casa Maggi in der Via Vecchio Ginnasio 20 und das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert mit der Hausnummer 23 und den alten gemalten Wappen. Die Kirchen San Giovanni und Santa Maria sind auch für die historischen Prozessionen von Bedeutung: Das szenische und choreografische Material wird in speziellen Räumen aufbewahrt, die für die Osterfeierlichkeiten geöffnet werden.


Prozessionen und Transparente
Die Prozessionen der Karwoche in Mendrisio, die 2019 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurden, sind eine lebendige Tradition, die am Gründonnerstag und am Karfreitag in den Strassen der Ortschaft stattfindet, erleuchtet vom Licht der sogenannten „Trasparenti“, bei denen es sich um durchsichtige Leinwandbilder handelt, die biblische Episoden darstellen. Diese Prozessionen, die auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurückgehen, stellen die Passion Christi mit Hunderten von Figuren, Rittern und römischen Soldaten dar. Das in der Casa Croci untergebrachte Museum der Transparente ist diesem aussergewöhnlichen künstlerischen Erbe gewidmet und ermöglicht es den Besuchern, die kostbaren Objekte näher zu betrachten und ihre Ausführungstechnik zu erkunden.


Das Kunstmuseum
Das Kloster der Padri Serviti wurde 1447 auf dem Gelände eines früheren Hospizes für Kranke und Pilger erbaut und verfügt noch heute über einen schönen Kreuzgang, der von einem Glockenturm aus Backstein überragt wird. Unter dem Säulengang ist das Fragment eines Mosaiks zu sehen, das zu einer antiken römischen Villa gehört, die ganz in der Nähe, neben der Kirche Santa Maria in Borgo, entdeckt wurde. Im ersten Stock befindet sich seit 1982 das Kunstmuseum mit seiner umfangreichen Sammlung von über 4 000 Werken, die vom 16. bis zum 20. Jahrhundert reichen und die wertvolle lokale Kunstgeschichte dokumentieren. Darunter befinden sich Gemälde von Pietro Chiesa, einem der wichtigsten Tessiner Maler, der zwischen dem Ende des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tätig war.

Die Porta San Giovanni
In der Vergangenheit war Mendrisio kleiner als heute. Das nördliche Stadttor war die Porta San Giovanni, die man noch heute rechts vom Oratorium der Madonna delle Grazie sehen kann. Im Inneren des Bogengangs sind noch die alten Türangeln des zweiflügeligen Tores zu sehen, das nachts verriegelt wurde. Das Tor wurde von bewaffneten Wächtern bewacht: In Kriegszeiten mussten Soldaten, die die Dörfer plünderten, aufgehalten werden, und während Epidemien musste verhindert werden, dass Infizierte nach Mendrisio kamen. Ursprünglich war der Eingang zur Ortschaft etwas weiter nördlich gelegen, senkrecht zur Fassade des Oratoriums.

Triff Morsetta
Hallo,
ich bin Morsetta, die kleine Forscherin der Region, die es zu entdecken gilt. Spiel mit mir, um einige interessante Informationen über Mendrisio herauszufinden…
Schau dir das alte Kloster der Padri Serviti an. Es verdankt seinen Namen einer Bruderschaft, die im Jahr 1451 nach Mendrisio kam.
Viele Jahre lang war hier auch das kantonale Gymnasium von Mendrisio untergebracht.
