Die nähere Umgebung
Die engen, kleinen Gassen des Viertels Santa Maria, des ältesten Teils des Ortskerns, sind noch immer ein lebendiges Zeugnis der alten Ortschaft. Heute ist die Atmosphäre von Stille durchdrungen, aber früher konnte man hier die Geräusche des damaligen Alltagslebens hören: Aus den Ställen hörte man das Muhen der Kühe und aus den Tennen das Krähen der Hähne und Hühner, während ganz in der Nähe die Geräusche der verschiedenen Alltagsaktivitäten in Begleitung von Volksliedern widerhallten. Die Höfe, wichtige historische Zeugnisse der Ortschaft, waren Treffpunkte, die am Abend von Frauenstimmen und Spielen erfüllt waren, während die Männer im Wirtshaus sassen.


Die älteste Kirche des Ortskerns
Der Weg zur Kirche Santa Maria ist mit Kieselsteinen gepflastert, den letzten Überbleibseln der ursprünglichen Pflasterung des Ortskerns. Von dem mittelalterlichen Bauwerk ist lediglich der Glockenturm übriggeblieben: Das heutige Gotteshaus wurde im 17. Jahrhundert wiederaufgebaut, wobei die Ausrichtung der Kirche, deren Apsis sich an der Stelle des heutigen Eingangs befand, vollständig umgekehrt wurde. Das Innere besteht aus einem einzigen Hauptschiff, auf dessen rechter Seite sich eine kleine Kapelle öffnet, die San Carlo gewidmet ist. Auf dem kleinen Platz neben der Kirche wurden Mosaikreste aus dem 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. gefunden, die zu einer grossen römischen Villa gehörten. Ein Fragment davon ist im Kreuzgang des Kunstmuseums zu sehen.


Die alten Stadtmauern und die Festungen
In der Vergangenheit war Mendrisio von der Kirche San Giovanni und der Piazza del Ponte umschlossen. Der kleine Ortskern wurde von einer Stadtmauer geschützt, die – nach der einzigen heute noch sichtbaren Spur zwischen der Porta San Giovanni und der Via Stella zu urteilen – stabil und massiv gewesen sein muss. Im 16. Jahrhundert dehnte sich die Ortschaft über den Fluss Moree hinaus aus und gliederte die jenseits der Piazza gelegenen Bauernhäuser ein. Im Mittelalter wurde Mendrisio auch von drei Festungen verteidigt. An die erste erinnert ein Turm aus dem 19. Jahrhundert in der Nähe des Rathauses. Von der zweiten ist der grosse Bogen erhalten, auf dem die Kirche San Sisinio thront. Von der dritten, auf der Piazza del Ponte, ist ein Turm erhalten geblieben.

Die Innenhöfe und Häuser von einst
Mendrisio ist berühmt für seine charakteristischen Häuser mit ihren gut erhaltenen Innenhöfen. Diese Höfe waren einst Orte der Begegnung und Geselligkeit und dienten den dort ansässigen Familien zur Verrichtung ihrer täglichen Arbeit. Noch heute verbergen sich in vielen von ihnen wertvolle Werke der traditionellen Handwerkskunst, wie alte Familienwappen oder Gemälde von Madonnen und Heiligen. Im Ortskern befinden sich aber auch einige Adelsresidenzen wie der Palazzo Busioni, Pretorio Vecchio, ehemals Adelssitz der Familie Rusca und während der Schweizer Herrschaft Sitz des Landvogts, und Casa Beroldingen an der Ecke Via Nobili Bosia und Via Santa Maria.


Triff Morsetta
Hallo,
ich bin Morsetta, die kleine Forscherin der Region, die es zu entdecken gilt. Spiel mit mir, um einige interessante Informationen über Mendrisio herauszufinden…
Ist dir aufgefallen, dass die Strassen in diesem Teil des Ortskerns enger und schmaler werden? Aus diesem Grund gibt es in diesen Gassen oft die sogenannten „Paramozzi“, konische, glatte und abgerundete Steine, die häufig an den Ecken der Häuser oder vor den Hauseingängen zu finden sind.
Hast du hier welche gesehen?
