Historischer Rundgang durch Mendrisio

Die nähere Umgebung

Die Piazza del Ponte verdankt ihren Namen der alten Brücke über dem Fluss Moree, einem Wasserlauf, der einst offen in die Ebene von San Martino floss und von dem heute nur noch ein Teil neben der Filanda zu sehen ist. Die Piazza diente jahrhundertelang als Zentrum der Ortschaft: Hier feierten die Einwohner beispielsweise im Jahr 1945 das Ende des Zweiten Weltkriegs. Ab den 1950er Jahren wurden viele Tessiner Ortschaften schlichtweg niedergerissen, um den Verkehr ins Zentrum der Städte zu bringen und auf diese Weise die Mobilität und den Handel zu fördern. Auch die Piazza del Ponte war davon betroffen: Der Fluss wurde kanalisiert, die Brücke abgerissen und mehrere Gebäude wurden zerstört.

Der Platz Piazza del Ponte ist seit jeher das Ortszentrum, Anfang des 20. Jahrhunderts.
Zugang vom Platz Piazza del Ponte zum Corso Bello.

Die eindrucksvolle Kirche der Ortschaft

Die auf einem Felsvorsprung errichtete Kirche der Heiligen Cosma und Damiano wurde zwischen 1863 und 1875 nach einem Entwurf von Luigi Fontana im neoklassizistischen Stil erbaut. Sie gilt als die eindrucksvollste Kirche des Tessins: Die Fassade, die sich in dominanter Position über der breiten Treppe erhebt, besteht aus einem an den römischen Triumphbogen erinnernden Säulengang, der von einer grossen Attika mit Karyatiden überragt wird, die im Glockenturm ihren Höhepunkt finden. Unter dem Tisch des wertvollen Barockaltars wird der Leichnam des heiligen Märtyrers Felician aufbewahrt, eine kostbare Reliquie, die vielleicht aus den Katakomben von Sant’Agnese in Rom stammt und 1745 nach Mendrisio gebracht wurde.

Der Glockenturm der alten Kirche, die zwischen 1863 und 1875 abgerissen wurde.
Bau des neuen Glockenturms, 1907.

Der elegante Palazzo Torriani

Die langobardische Familie Della Torre oder Torriani war seit dem Mittelalter in Mendrisio ansässig, hatte wichtige Ämter inne und verwaltete weitläufige Besitztümer. Als die Mailänder 1242 ihre Burg auf dem Torre-Hügel zerstörten, zog die Familie in die Ortschaft hinab und baute den Palazzo Torriani. Das Gebäude, einer der ältesten Adelspaläste in Mendrisio, wurde um einen Gebäudekern aus dem 13. Jahrhundert herum errichtet und verfügt heute über 74 Räumlichkeiten auf vier Etagen. Der Palazzo, der im Laufe der Jahrhunderte umgestaltet wurde, bewahrt noch viele antike Bauelemente, darunter drei Innenhöfe. Von der Via San Damiano aus kann man ein wunderschönes zweibogiges Fenster aus dem 15. Jahrhundert sehen.

Gebäudeinnere des Palazzo Torriani, 1958.
Porträts der Familie Torriani.

La Filanda Mendrisio

Wenn man von der Piazza del Ponte die Strasse zum Monte Generoso hinaufsteigt, trifft man auf die Filanda von Mendrisio. Heute beherbergt das Gebäude ein Mehrzweck-Kulturzentrum und die Kantonsbibliothek, doch früher befand sich darin eine Seidenspinnerei. Dank der endlosen Maulbeerplantagen und der weit verbreiteten Seidenraupenzucht gab es im 19. Jahrhundert im Mendrisiotto gut 32 Seidenmanufakturen. Die 1869 erbaute und bis 1931 im Zentrum der Ortschaft betriebene Spinnerei Torriani-Bolzani beschäftigte 350 Mitarbeiter, bei denen es sich überwiegend um Frauen und Mädchen handelte. Aus den weit geöffneten Fenstern drangen zusammen mit den Dämpfen die Lieder, mit denen sich die Arbeiterinnen ihre Mühen erträglicher gestalten wollten.

Spinnerei, 1915.
Die Spinnerei stellte 1931 ihren Betrieb ein. Der spätere Verfall führte dazu, dass ihr Abriss in Erwägung gezogen wurde.
Spinnerei, 1984

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